Glaubenssätze kennt jeder von uns. Auch wenn uns diese nicht immer bewusst sind stecken sie in unserem Kopf.
“Glaubenssatz” ist ein moderner Begriff für unsere Überzeugungen. Es sind die Sätze, die wir gewohnheitsmäßig glauben. Das, was wir in unserem momentanen Blick auf Gott und die Welt für wahr halten. Es ist eine meist unbewusste Programmierung, die unser Selbst am Laufen hält. Und damit – und das ist so wesentlich – unser Verhalten steuert.
Daher lohnt es sich sehr, diese Sätze zu hinterfragen und einer Prüfung zu unterziehen. Schließlich lenken sie im Hintergrund unser Leben, prägen unser Verhalten und unsere Motive. Sie sind daher ein extrem großer Hebel für Veränderung.
Typische Glaubenssätze unserer westlichen Kultur sind z.B. “Ein Indianer kennt keinen Schmerz.” oder “Wer schön sein will, muss leiden.” Doch ist das wirklich so? Muss ich immer tapfer sein? Muss ich wirklich leiden, um schön sein zu können? Durch unsere Leistungskultur sind Sätze wie „Ich bin nicht gut genug.“ oder “Ich muss das schaffen” ebenfalls sehr weit verbreitet. Auch (oder gerade) wir Christen schleppen sehr interessante Sätze mit uns herum. Sätze wie „Ich darf keine Fehler machen“ oder “ein guter Christ betet jeden Tag” sind weit verbreitet.
Viele Dinge die wir für selbstverständlich halten, prägen unser Leben. Wenn wir genauer hinschauen, stecken hinter dem selbstverständlichen häufig Glaubenssätze, die wir mal anschauen sollten. In der Regel sind leider wirklich viele davon destruktiv. Häufig sind sie nicht wahr und nicht förderlich für ein “gutes Leben” mit Gott. Andere wiederum wirken sich sehr positiv auf unser Leben aus. Die Suche nach solchen positiven Aussagen bildet daher den Kern des Projektes GedankenUpdate.
Doch wie erkenne ich negative Glaubenssätze?
Es lohnt sich, sie einmal einer Prüfung zu unterziehen. Der erste Schritt ist hier, die eigenen Glaubenssätze zu identifizieren. Dafür kannst du dir ein paar Übungen vornehmen. Sieh es als Herausforderung, als Abenteuerreise an. Erst recht, wenn das Thema für dich neu ist.
1. Selbstgespräche Aufschreiben
Eine der besten Methoden die es gibt, ist das Aufschreiben von Selbstgesprächen oder wiederkehrenden Phrasen. Nimm dir dafür ein Tagebuch oder Notizzettel und sammle über einen längeren Zeitraum alle Selbstgespräche, die dir zwischendurch auffallen. Wenn dir etwas auf den Boden fällt und du murmelst “ich trottel” oder “Mist, das habe ich schon wieder nicht geschafft”, dann schreibe genau das auf. Diese Übung hilft dir enorm, die meist unbewussten Glaubenssätze ins Bewusstsein zu rücken.
2. Typische Glaubenssätze durchforsten
Um deine persönlichen Glaubenssätze zu identifizieren, kannst du dir auch allgemein bekannte Sätze vor Augen führen. Dabei wirst du dich in einigen wiedererkennen, in anderen wiederum nicht. Eine Liste mit 100 typischen Glaubenssätzen soll dir dabei helfen (Comming Soon).
3. Verallgemeinerung
Unsere Überzeugungen erkennen wir auch recht einfach daran, dass wir verallgemeinern und Wörter wie *alle, jeder, keiner, nie, immer* verwenden. Vor allem Sätze die mit starken Verallgemeinerungen durchtränkt sind, gehören meist hinterfragt. Aussagen wie: “Mich nimmt nie jemand ernst” oder “Christen lesen täglich die Bibel” sind daher ein guter Indikator.
Um deine Versionen dieser Sätze herauszufinden kannst du eine assoziative Übung machen. Nimm dir dafür einen Zettel zur Hand und beende intuitiv die folgenden Satzanfänge. Denk nicht lange nach, sondern schreibe das Erste auf, das dir in den Sinn kommt. Lass hier wieder dein Bauchgefühl ran.
Alle Menschen …
Gott ist immer …
Ich kann nie …
Frauen sind …
Oft ist mir …
Glaube ist nie …
Jesus ist …
Ich darf nie …
Immer …
Christen sind …
Das Arbeitsleben …
Ich muss immer …
Männer sind …
Das Leben ist …
4. Wiederkehrende Probleme
Du stehst häufig vor dem gleichen Problem? Du erinnerst dich – an dem Punkt war ich gestern schon mal? Meist kreieren wir durch unsere Glaubenssätze immer wieder ähnliche Probleme und stehen regelmäßig vor den gleichen Herausforderungen. Dies ist ein guter Indikator, einmal stehen zu bleiben und sich selbst zu fragen: Warum stehe ich schon wieder hier? Was in mir provoziert solche Situationen?
Deshalb achte am besten die nächsten Tage oder vielleicht sogar Wochen verstärkt auf deine Gedanken und Selbstgespräche. Die Selbstreflektion ist deine stärkste Waffe!! Rede mit Gott über deine Erkenntnisse und frag ihn nach seiner Meinung zu deinen Überzeugungen.